Brautjungfern und Trauzeugen sind Bestandteil jeder Hochzeit und gehören dazu wie das Amen in der Kirche, doch woher kommt dieser Brauch überhaupt?

Geschichte der Trauzeugen

Die Geschichte der Trauzeugen variiert innerhalb der verschiedenen Kulturen, Religionen und Zeitspannen. Schon in der Bibel liest man davon, dass Jakobs Frauen Lea und Rachel zu ihrer Hochzeit jeweils eine Brautjungfer mitbrachen. Allerdings handelte es sich bei den Brautjungfern um Dienstmädchen. Ein weiterer weitverbreiteter Glaube ist, dass die Brautjungfern ursprünglich dazu dienten die Braut vor bösen Geistern zu beschützen. Am Tag der Hochzeit kleideten sich die Brautjungfern ähnlich wie die Braut, um die bösen Geister und Dämonen zu irritieren. Wenn der böse Geist sich dazu entschlossen hat, die Braut zu besetzen, hatte er mehrere Frauen zur Auswahl und wusste somit nicht welche die echte Braut war. Die Brautjungfern sollten die Braut zudem nicht nur vor den bösen Geistern schützen, sondern auch vor Verbrechern oder Rache übenden Verehrern. Des Weiteren wurde einer Brautjungfer, der Trauzeugin, die Aufgabe zugetragen, die Eheschließung von Braut und Bräutigam zu bezeugen. Das Bezeugen der Eheschließung hatte noch einen weiteren Hintergrund. Im Mittelalter kam es oft zu Kriegen und Bränden wodurch die schriftlichen Unterlagen zerstört wurden und es keinen Nachweis mehr für die Eheschließung gab, dieses Problem sollte durch die Anwesenheit von Trauzeugen gelöst werden. Bis zum Jahr 1998 waren zwei Trauzeugen bei der standesamtlichen Hochzeit in Deutschland Pflicht. Bei der katholischen Kirche, in Österreich und in der Schweiz ist es auch heute noch so.

Heute:

 

In der heutigen Zeit spielt der traditionelle Hintergrund der Brautjungfern und der Trauzeugin kaum noch eine Rolle. Die eher undankbare Aufgabe, die Braut vor bösen Geistern zu schützen, hat in den letzten Jahrhunderten eine große Wandlung erlebt. Heutzutage dienen sie viel mehr als Unterstützung für die Braut. Sie helfen bei der Planung, den Vorbereitungen und nehmen der Braut eine große Last von den Schultern. Insbesondere am Hochzeitstag stehen sie der Braut mit Rat und Tat beiseite und kümmern sich darum das an ihrem großen Tag alles zu ihrer Zufriedenheit von statten geht.